Der kanadische Job-Report im Mai verzeichnete starke Arbeitsmarktzahlen verbunden mit Aufwärtstendenzen bei den Stundenlöhnen um 3,9%. Im Saldo wurden 40.000 neue Stellen geschaffen, was die Arbeitslosenrate auf ein Rekordtief von 5,1% drückt. Beeindruckend die Anzahl der neuen Vollzeitstellen (135,000), während die Anzahl der befristeten Stellen um 96,000 fiel.
Nachdem in der Anfangszeit von COVID-19 fast 3 Millionen Stellen wegfielen, hat sich der kanadische Arbeitsmarkt stetig erholt und bereits im November letzten Jahres wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreicht. Seitdem sind gut eine halbe Million neue Stellen hinzugekommen. Die kanadische Wirtschaft steht weiter unter Dampf und arbeitet nahe Vollbeschäftigung. Das erhöht den Druck auf die kanadische Zentralbank, die Zinsen weiter anzuheben, die den Leitzzins bereits letzte Woche auf 1,5% erhöhte, um die höchste Inflation seit drei Jahrzehnten (6,8%) wieder unter Kontrolle zu bringen (vgl. dazu auch die letzte Canada-News Ausgabe vom 02. Juni).
Neben einem schnelleren Anheben der Zinssätze preist der Markt zunehmend auch die Möglichkeit einer weiteren Leitzinserhöhung um 0,75% (!) ein. Aktuell sind die Auswirkungen der Zinssteigerungen insbesondere bei den stark gestiegenen Hypothekenzinsen zu spüren, die wiederum den heiß gelaufenen Immobilienmarkt bei Wohnhäusern abkühlen, was an der Anzahl der Hausverkäufe und ersten stagnierenden Preisniveaus in diesem Marktsegment erkennbar wird.